Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale von Gebirgs- und Tiefenquellen sind die Faktoren Alter, geologische Herkunft und die daraus resultie- rende Zusammensetzung und Höhe der Mineralisierung. Generell gilt folgende Faustregel: Je länger das Wasser im Boden bleibt, desto tiefer sickert es und desto mehr Zeit hat es für seine Selbstreinigung und um Mineralstoffe aus den unterschiedlichen Gesteinsschichten aufzunehmen. Das Wasser aus Gebirgsquellen ist häufig recht jung und deshalb niedrig bis sehr niedrig mineralisiert. Das liegt daran, dass Gebirgsquellen meist nicht besonders tief sind. Abgeregnetes Sickerwasser tritt im Gebirge wegen des kleinen Einzugsgebietes relativ schnell wieder an die Oberfläche. Dem Wasser bleibt folglich nur wenig Zeit, um Mineralstoffe aus dem Gestein auf- zunehmen. In große Tiefen dringen diese Wässer nur sehr selten vor.

Die Verweildauer des Wassers im Boden kann bei einer Tiefenquelle mehrere hundert oder auch tausend Jahre betragen. Ausgewogen mineralisierte Wässer stammen deshalb in der Regel aus tiefer liegenden Quellen. Im Einzelfall kann die Quelle bis zu einem Kilometer tief unter der Erde liegen. Welche Gesteinsschichten dabei durchflossen werden, hängt von der regionalen Geologie ab. Die Tiefe des Brunnens wirkt sich aber nicht nur auf Menge und Zusammensetzung der im Wasser gelösten Stoffe, sondern auch auf den Schadstoffgehalt aus. Wasser aus geschützten Tiefenquellen ist in der Regel schadstofffrei. Die Bergakademie Freiberg erklärt das so: „Je tiefer das Wasser gefasst wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass unerwünschte Substanzen wie Pestizide aus der Landwirtschaft oder organische Chemikalien aus der In-dustrie im Wasser zu finden sind.

Unabhängig von der Herkunft einer Quelle ist es ein wichtiges Qualitätskriterium, ob ein Wasser aus eigener Kraft zutage tritt oder, wie der Großteil des Grundwassers heute, mit Pumpen nach oben befördert werden muss. Wenn sich das Grundwasser in einer Senke zwischen zwei wasser- undurchlässigen Schichten staut, liegt sein Druck über dem der Atmosphäre und das Wasser steigt von selbst an die Erdoberfläche. Fachleute bezeichnen solche Quellen nach der nordfranzösischen Region Artois als artesische Quellen.

Das durch vulkanische Gesteinsschichten natürlich gefiltertes Wasser aus bis zu 120.000 Jahre alten Gletschern ist sehr natriumarm, basisch mit einem sehr hohen ph-Wert und reich an Sauerstoff .